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30.11.2010
Rahmenvereinbarung sichert Mindeststandards bei Pfleiderer

Die IG Metall, der internationale Bund der Bau- und Holzarbeiter, der Europäische Betriebsrat der Pfleiderer AG und die Unternehmensleitung des Neumarkter Holzwerkstoffproduzenten haben eine internationale Rahmenvereinbarung unterzeichnet. Pfleiderer verpflichtet sich darin zur Einhaltung von Mindeststandards bei den Arbeitsbedingungen an seinen in- und ausländischen Standorten.

Rhode, der EBR-Vorsitzende Frank
Bergmann und Overdiek
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Wolfgang Rhode, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der IG Metall, wertete die Vereinbarung am Dienstag in Frankfurt als Instrument, soziale Mindeststandards und Arbeitnehmerrechte bei international agierenden Unternehmen zu vereinbaren solange verbindliche staatliche Regelungen fehlen: "Die globale Durchsetzung der Mindeststandards soll verhindern, dass der internationale Konkurrenz- und Verdrängungswettbewerb als Wettlauf um die jeweils niedrigsten Standards bei Löhnen, Umweltauflagen oder gar mit Kinderarbeit ausgetragen wird."

Nachhaltige Entwicklung vor kurzfristige Renditeziele

Ziel der Vereinbarung ist es, entsprechende Grundsätze in allen Standorten und Niederlassungen der Pfleiderer AG in die Alltagspraxis umzusetzen. Die enthaltenen Regelungen erweitern die bisherigen Maßstäbe; nachhaltige Unternehmensentwicklung gewinnt an Vorrang vor kurzfristigen Renditezielen. Hans Overdiek, Vorstandsvorsitzender von Pfleiderer betonte, man sei sich der Verantwortung des Unternehmens bewusst - "für Staat und Gesellschaft, für unsere Umwelt und selbstverständlich für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Die Gewerkschaften verfolgen mit dem Abschluss derartiger Vereinbarungen seit einigen Jahren verstärkt das Ziel, Beschäftigte und ihre Rechte in multinationalen Unternehmen vor Ausbeutung und Lohndumping zu schützen. Basis dafür sind die Mindeststandards nach den Kernarbeitsnormen der International Labour Organization (ILO) - unter anderem die Anerkennung der Menschenrechte, der Ausschluss von Diskriminierung und Kinder- und Zwangsarbeit, das Recht sich Gewerkschaften anzuschließen und Arbeitnehmervertretungen zu gründen, das Recht auf angemessene Bezahlung, gesunde Arbeitsbedingungen und sozialverträgliche Arbeitszeiten.

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